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Journalistische Darstellungsformen
Nachricht
Die Nachricht ist die kürzeste Form journalistischer Darstellung. Sie stellt den höchsten Anspruch an die Objektivität der Darstellung und enthält keine eigene Meinung. Der Aufbau der Nachricht gleicht einer umgedrehten Pyramide. Das Wichtigste steht am Anfang, Zusatzinformationen am Schluss. Der erste Satz einer guten Nachricht steht meist im Präsens oder im Perfekt. (Beispiel Perfekt: „Ein Lehrer aus Marburg hat einem 12jährigen Schüler gestern das Leben gerettet.“). Das Präsens setzt ihr immer dann ein, wenn der Bericht noch aktuell ist. Falls das Ereignis bereits abgeschlossen ist, kommt das Perfekt zum Einsatz. Danach schreibt ihr im Imperfekt weiter. (Beispiel: „Der Mathelehrer packte den Schüler an der Jeans und zog ihn zurück über das Fenstersims.“) Nachrichten müssen prägnant sein, schnörkellos und klar sagen, worum es geht. Nachrichten sind ca. 10-40 Zeilen lang. Eine Kurzform der Nachricht ist die Meldung. Sie ist nur 1-3 Zeilen lang.
Bericht
Der Bericht ist der „große Bruder“ der Nachricht. Er ergänzt die Schnelligkeit der Meldung und die Prägnanz der Nachricht durch zusätzliche Elemente. Dazu gehören eine erste Einordnung und ein Hintergrundrahmen, der die Tatsachen in einen Zusammenhang stellt und damit verständlicher macht. Im Aufbau sind Bericht und Nachricht ähnlich: Sie beginnen mit dem wichtigsten Teil der Botschaft, dem sogenannten „Küchenzuruf“. Im hinteren Teil gilt das Prinzip der abnehmenden Wichtigkeit – verteilt auf einzelne Absätze. Der Bericht kann weitere Elemente wie wörtliche Zitate oder Zitate aus offiziellen Verlautbarungen übernehmen. Berichte sind meistens bis zu 100 Zeilen lang.
Reportage
Die Reportage ist für Journalist*innen oft die schönste Darstellungsform. Hier kann der Reporter/die Reporter*in zeigen, dass er/*sie nicht nur gut informieren, sondern auch gut beobachten und schreiben kann. Eine gute Reportage soll unterhalten und gleichzeitig auch informieren. Eine Reportage spricht im Idealfall alle Sinne an: Was ist zu sehen, hören, riechen oder fühlen? Die Reportage beschreibt nicht nur reine Fakten, sondern geht tiefer: Der/*Die Leser*in sollte sich im Idealfall so fühlen, als ob er/*sie direkt am Ort des Geschehens wäre. Die Reportage ist also unvermittelt und wird deshalb auch häufig im Präsens geschrieben. Achtung: Eine Reportage ist kein Kommentar. Der/*Die Reporter*in kann die Geschehnisse zwar einordnen und einfärben, aber eigene Meinung hat auch hier nichts zu suchen.